VPU e.V. unterstützt die Position des Deutschen Pflegerats (DPR)

- Pressemeldung
Der VPU e.V. begrüßt die geplante Verabschiedung des Gesetzes zur Befugniserweiterung und Entbürokratisierung in der Pflege als wichtigen Schritt zu mehr Eigenverantwortung und Professionalisierung. Entscheidend sei nun die verbindliche Umsetzung mit klaren Zuständigkeiten, Qualitätsstandards und Refinanzierung.

Gesetz zur Befugniserweiterung und Entbürokratisierung in der Pflege ist ein wichtiger Schritt – Umsetzung muss verbindlich geregelt werden

Berlin, 06. November 2025. Der Verband der PflegedirektorInnen der Universitätskliniken Deutschlands (VPU) e.V. begrüßt die für heute im Bundestag in zweiter und dritter Lesung vorgesehene Verabschiedung des Gesetzes zur Befugniserweiterung und Entbürokratisierung in der Pflege als entscheidenden Schritt in Richtung mehr Eigenverantwortung. Der VPU e.V. schließt sich ausdrücklich den Aussagen des Deutschen Pflegerats (DPR) an: Das Gesetz stellt einen großen und wichtigen Schritt für die Professionalisierung der Pflege dar, doch entscheidend sei nun die konsequente und verbindliche Umsetzung.

Bundesgesundheitsministerin Nina Warken hatte beim 12. Deutschen Pflegetag in Berlin die gestiegene gesellschaftliche Wertschätzung für die Pflege hervorgehoben. Sie unterstrich, die Pflege brauche eine „starke und gut vernehmbare Stimme“ – zu lange sei über die Pflege gesprochen worden, anstatt mit ihr. Zugleich kündigte sie an, dass das Gesetz zur Einführung des Berufsbilds der Advanced Practice Nurse (APN) bereits in Arbeit sei.

Damit erweiterte Befugnisse ihre volle Wirkung entfalten, müssen sie auf klaren Zuständigkeiten, verbindlichen Qualitätsstandards und einer belastbaren Refinanzierung basieren. Dafür braucht es verbindliche Festlegungen, welche Leistungen Pflegefachpersonen künftig eigenverantwortlich übernehmen dürfen und wie diese in den bestehenden Vergütungsstrukturen verankert werden.

„Wir haben lange auf dieses Gesetz gewartet, endlich wird anerkannt, dass Pflegefachpersonen in der Lage sind, heilkundliche Aufgaben eigenverantwortlich zu übernehmen und vor allem, dass die Profession selbst an der Definition ihrer Kompetenzen beteiligt werden muss. Das Gesetz zur Befugniserweiterung darf kein Schlusspunkt, sondern muss der Auftakt einer neuen Phase der Professionalisierung sein. Wir brauchen jetzt Verbindlichkeit in der Steuerung, in der Finanzierung und in der Umsetzung. Nur dann wird aus diesem wichtigen Signal eine nachhaltige Strukturreform für die Pflege in Deutschland,“ betont Torsten Rantzsch, Vorstandsvorsitzender des VPU e.V.

Als nächsten Schritt gilt zudem die zügige Umsetzung des angekündigten Pflege- und Gesundheitsexperten-Einführungsgesetzes, das die bundeseinheitliche Einführung eines Pflegeberufs auf Masterniveau (APN) einschließlich heilkundlicher Befugnisse regeln soll. Denn eine qualitativ hochwertige Versorgung kann nur gelingen, wenn die Kompetenzen aller Pflegeberufe von der Pflegefachassistenz bis zur Pflegefachperson mit Masterabschluss klar aufeinander abgestimmt und rechtlich abgesichert sind.

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Über den VPU e.V.
Der Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätskliniken und Medizinischen Hochschulen Deutschlands e.V. (VPU) ist der Managementverband leitender Pflegefachkräfte an den deutschen Universitätskliniken. Die 36 im VPU organisierten Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren repräsentieren etwa 65.000 Pflegende an deutschen Universitätskliniken. Ziel der Verbandsarbeit ist die Verbesserung der Rahmenbedingungen für eine qualitätsorientierte Pflege. Sitz der Geschäftsstelle des VPU e.V. ist Berlin. Website: www.vpuonline.de